Bereits in der Kreisliga gibt es (teilweise) nicht nur einen Schiedsrichter, sondern auch zwei Assistenten – ein Schiedsrichterteam. Wie der Name schon impliziert, ist hier entsprechend Teamarbeit gefordert, da der Schiedsrichter von seinen Assistenten abhängig ist und umgekehrt ebenfalls.
Absprache im Gespann
Vor dem Spiel bei der Platzabnahme bespricht sich der Schiedsrichter mit den Assistenten, was er gerne sehen möchte und für welche Bereiche der Assistent zuständig ist. Die Hauptaufgaben sind vor allem Abseits- und Ausentscheidungen, aber auch die Unterstützung bei Foulspielen und persönlichen Strafen in einem bestimmten Bereich. Ich persönlich betone vor dem Spiel, dass wir alle gleichberechtigte Partner sind, denn alle verfolgen dasselbe Ziel: Wir wollen das Spiel in einem fairen Rahmen und ohne große Komplikationen über die Bühne bringen.
Technische Hilfsmittel und versteckte Zeichen
Technische Hilfsmittel nutzen wir auch auf Kreisebene schon länger. Funkfahnen und Headset sind fast schon zum Alltag geworden. Im Falle der Funkfahnen trägt der Schiedsrichter einen Empfänger am Oberarm. Will der Assistent auf eine bestimmte Szene hinweisen, drückt er den Knopf an seiner Fahne, sodass der Schiedsrichter ein akustisches Signal empfängt.
Beim Headset ist die Kommunikation natürlich am einfachsten, weil man sich über alle Szenen im gesamten Spiel unmittelbar austauschen und alles absprechen kann. Hier haben die Assistenten dann einen noch weitaus größeren Einfluss, da sie zu jeder Szene auf dem Spielfeld sofort etwas sagen können. Hier ist die Teamarbeit meist am besten gewährleistet, weil man nicht nur mit versteckten Zeichen arbeiten muss, die vielleicht missverstanden werden könnten.
Mitarbeit der Assistenten
Da vor allem das Headset noch nicht die Regel ist, möchte ich auf die Teamarbeit ohne dieses Hilfsmittel eingehen.
Ich habe bereits von versteckten Zeichen gesprochen. Es ist immens wichtig, dass der Schiedsrichter und die Assistenten im Spiel viel Blickkontakt suchen und somit non-verbal kommunizieren. Es kann mal ein „Daumen hoch“ gezeigt werden, wenn eine Aktion gut gelöst wurde, um sich gegenseitig zu pushen und zu stärken. Außerdem arbeiten die Assistenten je nach Absprache mit dem Schiedsrichter viel mit der freien Hand. Im Falle einer Abseitsszene, in der der Spieler knapp nicht im Abseits steht, streckt der Assistent im Laufen seine Hand raus und signalisiert so dem Schiedsrichter, dass er die Szene wahrgenommen hat, aber es für ihn nichts Strafbares war. So wird auch bei kniffligen Foulszenen agiert.
Außerdem sprechen wir uns im Spiel auch mit versteckten Zeichen ab, wenn es um das Thema persönliche Strafen geht. Wenn der Assistent eine gute Wahrnehmung zu einer Foulszene hatte, dann kann er entsprechend bei der persönlichen Strafe unterstützen und gibt ein verstecktes Zeichen, ob jetzt die gelbe oder rote Karte folgen sollte oder ob es ein „Allerweltsfoul“ war.
TEAM-Arbeit
An dem Grundsatz „together everyone achieves more“ – TEAM – ist eben was dran. Gemeinsam erreichen wir einfach alle mehr und diesen Grundsatz halte ich für sehr zutreffend.
Wenn ich als Schiedsrichter unterwegs bin, dann verlasse ich mich zu 100% auf meine Assistenten und bin somit auch abhängig von ihren Leistungen, aber die Assistenten erwarten im Umkehrschluss genauso, dass ich ihren Sichtweisen Gehör schenke und ich sie voll und ganz in die Spielleitung mit einbeziehe.
Und das ist eben genau der springende Punkt: Wir agieren auf dem Platz als Team und sind in dem Moment, neben den zwei Fußballmannschaften, die dritte Mannschaft auf dem Feld und wollen ebenso dazu beitragen, dass sich ein tolles Fußballspiel entwickeln kann.
Mit fußballerischem Gruß,
Lars
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